MBFWB. Es ist nicht alles gold, was glänzt!

Ich weiß gar nicht so recht wie ich diesen hier Post anfangen soll. Im Alltag bin ich ja schon jemand der sich gerne mal beschwert, wenn mir etwas nicht passt. Nicht übertrieben, aber manchmal muss es halt einfach sein.. Vor allem bei Themen wie Ungerechtigkeit – da kann ich in die Luft gehen! Aber dies nur als Intro.
Die FashionWeek ist eine Zeit auf die ich mich freue, die mich gleichermaßen aber auch manchmal einfach nur nervt! Das war nicht immer so.. 2009 besuchte ich zum ersten Mal die Berliner Modewoche, damals noch nicht als Bloggerin.
Ich war frisch nach Berlin gezogen (aus Dresden) und mega aufgeregt etwas Mode-Metropolen-Luft schnuppern zu dürfen. Aufgrund des Geschäfts meiner Mum kam ich an 2-3 Einladungen und war maßlos begeistert von dieser Welt, vor allem nachdem ich die Schau von Hugo Boss besuchen durfte. Meinen Entschluss in dieser Branche arbeiten zu wollen, war bestätigt und ich ersehnte mir eine aufregende Zukunft.
Doch irgendwie veränderte sich diese Einstellung von Mal zu Mal. Mit der Zeit, kam quasi die Erkenntnis, dass das doch alles mehr Schein als Sein war. Als es vor zwei Wochen also wieder soweit war, freute ich mich zwar darauf die mir lieb-gewonnen Menschen wieder zusehen und auch die ein oder andere Kollektion zu bestaunen, aber den negativen Beigeschmack konnte ich nicht herunterschlucken. Mein zwie-gespaltenes Gefühl sollte sich bei diesem Mal bestätigen. 
Eigentlich war ich effektiv nur einen ganzen Tag auf der FashionWeek unterwegs. Zusammen mit Laura besuchte ich ein paar wenige Schauen, den Berliner Modesalon und gemeinsam wollten wir den Abend mit unseren Freunden auf einer Party ausklingen lassen. Beim Betreten des Zelts, bestätige sich meine Befürchtung, dass das Publikum der Modewoche zunehmend fragwürdiger wurde. Z-Promis, Leute die sich kleideten als sei es bereits Faschingszeit und dutzende von fragwürdigen Gestalten.. Ganz ehrlich – ich als kleine Modebloggerin bin zwar "Presse", aber sehe allein dies nicht als Legitimierung um bei Schauen in Reihe 3 sitzen zu dürfen. Aber in Berlin ist halt alles etwas anders. Dass die MBFWB teils so schlechte Kritiken bekommt ist meiner Meinung nach auch von dem Einladungsmanagement der Marken abhängig, denn ernsthaft.. was hat eine Michaela Schäfer in ihrem rosa Latexkleid auf der FashionWeek zu suchen? Damit sollte sie auf der "Venus" rum stehen. Aber nicht allein dies. Oftmals scheint es so, als sei es wichtiger Z-Promis im Zelt zu haben, als wundervolle Kollektion und interessante Designer in den Fokus zu setzen. Natürlich ist es wirklich schade, dass große Labels wie bspw. BOSS ihre Kollektion nicht mehr in Berlin präsentieren, aber Größe ist doch nicht alles? Tolle Labels, wie bspw. Lala Berlin, Malaikaraiss oder auch Marina Hoermanseder zeigen Mode-Kunst, welche eine FashionWeek zu einer solchen machen!
Fazit: Im Zelt geht's zur sehr ums Sehen & Gehen werden, als um die Kunst der Mode!
Im Anschuss besuchten wir den 'Berliner Mode Salon', welchen ich bereits hier vorgestellt habe. Eine ganz tolle Erfahrung, bei der die Besucher auf "einer Stufe" standen und die Mode im Mittelpunkt stand. Mein persönliches (menschliches) Highlight: auf der Treppe stieß ich aus versehen Christiane Arp (Chefredakteurin der Vogue) an und anstatt dass ich junges Kücken von ihr ein 'Augen rollen' bekomme oder angemeckert werde, lächelte sie mich an und entschuldigt sich. Ich natürlich ebenso. Im Allgemeinen strahlte sie eine so positive Aura aus! 
Fazit: Die Modewelt ist nicht immer nur oberflächlich, auch die Kunst kann im Mittelpunkt stehen!
Danach ging es zur geplanten Party (mit Einladung wohlgemerkt), worauf ich mich wirklich gefreut hatte. Ich wollte meinem Freund beweisen, dass es auch allein um den Spaß und das Miteinander auf einer FashionWeek-Veranstaltung gehen kann...nicht nur um Oberflächlichkeiten. Tja.. Pustekuchen! Auf der STYLIGHT-Party angekommen, wir waren pünktlich, war dort bereits eine kleine Schlange. Kein Problem dachte ich mir – dauert vielleicht einfach noch ein paar Minuten. Nunja, nach circa 1,5h Stunden wir immer noch dort, vor der Tür im Kalten. Warum wir so lange aushielten? Keinen Plan!! Mittlerweile war die Schlange auf circa 300-400 Menschen angewachsen. Irgendwann erübrigte sich dann auch ein Teil der Organisations-Crew uns mitzuteilen, dass die Location voll war! Wie das möglich war, obwohl über 1,5h keiner reinkam war mir fraglich. Irgendwann reichte es uns. Wir gingen – durchgefroren und müde. Ein paar Tage später erfuhr ich, dass die eingeladenen Stars wohl gerne mal zwei volle Hände Freunde mit zur Party nahmen. Super! Ist ja auch egal, dass andere eingeladene Gäste dadurch nicht reinkommen und dadurch ewig in der eisigen Kälte stehen müssen!! Viele der Mädels sind deswegen auch krank geworden.
Fazit: Hauptsache Stars & Sternchen kommen rein, Scheiß auf andere eingeladenen Gäste! 

Mein Gesamtfazit!! Die MBFWB hat es nicht nötig auf Z-Promis und kurzzeitige Sternchen zu setzen. Man sollte sich auf Mode & Designer konzentrieren. Außerdem nervt diese blöde "Klassengesellschaft". 

So. Ich hoffe ich nerve euch nicht mit solchen Texten, sind halt meine persönlichen Gedanken.  Ich habe eine Weile überlegt, ob ich dies alles veröffentliche, aber insofern man eine Stimme hat.. auch wenn sie nur klein ist.. dann sollte man sie auch nutzen!! Ich weiß das sind hier keine #firstworldproblems, aber manches möchte ich einfach gesagt haben. 

10 Kommentare

  1. Ach, ich kann dich so gut verstehen. Für mich fiel die FW ja dieses Jahr wegen meinen Prüfungen flach - aber so richtig Lust wollte eh nicht aufkommen. Es wird einfach jedes Jahr skurriler. Ich weiß auch noch, wie ich das erste Mal auf der FW war und bei der ersten Show richtig Gänsehaut hatte. Aber da liefen eben auch keine Möchtergernfuzzis rum wie heute. Bei sowas vergeht es mir echt!

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    1. Ohjaa.. Wirklich Schade das es so ist.

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  • Ach ich finde das großartig, dass du deine Meinung genauso wie sie ist kund tust. Ich finde es auch ziemlich schwierig, dass pseudo model-promis die aussehen wie bibo mit tattoos und piercings als modeexperten gelten. Mode ist zeitlos und kunst und nicht Chaos...natürlich kann das auch sein, dennoch ist die MBFW zum Schaulaufen geworden und was auf Instagram, Twitter und Snapchat zu sehen ist viel wichtiger als die schauen oder die Partys sind wichtiger als die Designer.
    Es ist sehr traurig, dass Glitzer wichtiger als Glanz ist!
    LG

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    1. Also ich finde Tattoos & Piercings sagen ja nichts aus.. aber ich stimme Dir zu, dass es um Kunst gehen sollte! Und YES zu "Glitzer wichtiger als Glanz" :)

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  • Ein toller Text. Gerade was die Kunst, die Mode betrifft. Ich finde es zb ein bisschen schade, dass recht wenig Blogger von den Kollektionen berichten und es mehr "ootd Posts" usw gibt. Klaro, die sind auch schön... aber gerade von der fashionweek würde ich mir das mehr Berichte bzgl Mode/Kunst/Stoffe usw wünschen....

    Liebste Grüße,
    www.ekulele.de

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    1. Ohh Danke für diesen Kommentar - ich hatte immer das Gefühl keiner will Texte über die Kollektionen lesen..daher habe ich es in letzter Zeit eher gelassen. Aber wenn das so ist :) :)

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